Der Berg Osser liegt direkt auf der deutsch-tschechischen Grenze im Bayerischen Wald, die Tschechen nennen ihn Ostrý. Auf ihrer Seite wird der Bayerische Wald zum Böhmerwald. Der Berg, der sich in den Großen (1.293 m) und Kleinen (1.266 m) Osser teilt, gehört zum Künischen Gebirge.
Beide Osser-Gipfel liegen auf der deutschen Seite zwischen Lohberg und Lam, ihre spitze Form macht die beiden Gipfel einzigartig. Damit prägen sie die Kulisse des sogenannten Lamer Winkels. Diesen bilden die Orte Arrach, Lohberg und Lam. Verwaltungstechnisch gehört der Osser zum Landkreis Cham und damit zum Regierungsbezirk Oberpfalz, wo er gleichzeitig der höchste Berg ist. Die Einheimischen nennen ihn “Matterhorn des Bayerwaldes“.
Auf dem Ossergipfel befindet sich das Osserschutzhaus “Haus Willmann“, es liegt praktisch auf der Grenze zu Tschechien und gehört dem Bayerischen Wald-Verein. Dieser bewirtschaftet es in den Sommermonaten und bietet auch Übernachtungsmöglichkeiten an.
Der direkt angrenzende Ossergipfel mit seiner spitzen Form erzwingt die Überwindung der letzten 50 Höhenmeter zum Haus Willmann durch leichtes Klettern. Das nehmen viele Wanderer auf sich, denn der Osser gehört zu den schönsten Aussichtsbergen im Bayerischen Wald. Sowohl deutsche als auch tschechische Wanderer treffen sich im Schutzhaus. Gleich in der Nähe befindet sich das Gipfelkreuz des Großen Ossers, von wo aus der weite Blick über den Böhmerwald im Osten, bei Fernsicht bis zu den Alpen und mindestens bis zum Arber im Süden reicht.
Es gibt verschiedene Wanderwege, die Kondition und Trittsicherheit erfordern. Die Ausgangspunkte sind Lohberg, Lam, Silbersbach, Lambach und Sattelparkplatz. Die Wege sind steinig, steil und relativ anstrengend. Ein Besuch des Berges Osser lohnt sich auch wegen der Sagen, die sich um ihn ranken. Sein Name stammt von den Kelten, die bekannteste Sagenfigur des Berges ist der Osserriese.